IT-Fachanwalt Claus Volke klärte Unternehmer im Lüntec über Datenschutz-Fragen auf

Lünen. Jeder, der schon einmal im Internet eingekauft hat, kennt das Problem: Die Online-Händler sammeln persönliche Daten – und das nicht zu knapp. Doch welche Daten darf ich als Unternehmen eigentlich erheben? Darüber informierte IT-Anwalt Claus Volke rund 80 Teilnehmer beim Info-Nachmittag im Lüntec.

Der Lüner Rechtsanwalt, der sonst internationale Topfirmen in Fragen zum Internet-Recht berät, nahm sich Zeit, m den Unternehmern aus dem gesamten Kreis Unna praxisnahe Tipps zum Thema Datenschutz zu geben. Denn der Nachholbedarf ist an vielen Stellen hoch. Das hätten, so Volke, zuletzt die großen Datenschutz-Pannen bei international operierenden Unternehmen wie Lidl oder der Deutschen Bahn gezeigt.

Wie groß das Interesse an dem „sehr relevanten Thema“ (Lüntec-Geschäftsführer Michael Sponholz) ist, bewies die hohe Teilnehmerzahl bei dem kostenlosen Info-Nachmittag. Die Veranstalter – die IHK Dortmund, das Wirtschaftsförderungszentrum Lünen und der Innovationsstandort Lünen – hatten offenbar den richtigen Nerv getroffen.

Und für die meisten Unternehmer dürfte sich das Kommen gelohnt haben, denn Volke referierte praxisnah und auf die Bedürfnisse seiner Zuhörer abgestimmt. Immer wieder unterbrach der Lehrbeauftragte für IT-Recht außerdem seinen Vortrag, sobald im Plenum Nachfragen aufkamen.

Datenschutz-Probleme würden für Unternehmen schon beim E-Mail-Verkehr anfangen, erklärte Volke. Was darf ich sammeln? Welche Daten muss ich vernichten? „Man darf nichts, es sei denn…“, gab der Experte seinen Zuhörern als Antwort mit auf den Weg. „Und das ‚es sei denn‘ ist die Ausnahme, nicht die Regel.“ Im Klartext: Die Rechte der Unternehmen sind beschränkt. Viele würden unwissentlich zu viel einsammeln – und damit gegen das Gesetz verstoßen.

Mindestens ebenso wichtig wie die Frage der legalen Datenerhebung sei das Problem der Datensicherung. Auch hierzu gab Volke praktische Tipps. „Wenn im Flur ein Schild ‚Serverraum links‘ steht, ist das versicherungstechnisch bedenklich“, verriet der Fachanwalt mit einem schelmischen Grinsen: „Und da kommt in der Regel jeder rein, der eine Latzhose trägt.“ Dabei würden auf den Servern häufig personenbezogene Daten lagern – „und die müssen besonders geschützt werden“.

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 22.09.2011